Was ist passiert?

Sziasztok!
Ich verbringe mit der Organisation YFU (Youth For Understanding) ein Jahr in Ungarn, genauer in Pilisborosjenő nahe Budapest.
Da ich so viele fantastische Sachen erlebe, habe ich beschlossen euch daran teilhaben zu lassen.
Viel Spaß!

Ihr könnt auch per Mail mit mir in Kontakt treten!
(Das "E-" habe ich bewusst weggelassen ;)
Thomas.Degkwitz@gmx.de

Samstag, 17. Oktober 2015

Wie schnell die Zeit vergeht...

Für mich fühlt es sich an, als hätte ich vor zwei Wochen meinen Blog erstellt, dabei ist es schon ein Monat!
Ich bin hier in Ungarn langsam im Alltag angekommen, deshalb verliere ich mein Zeitgefühl. Ich habe mich schon mehr eingelebt, es ist viel passiert. Ich habe jetzt z.B ein Fahrrad, mit dem ich das schöne Umland von Pilisborosjenő erkunde. Doch das tue ich auch läuferisch, um mich und den Familienhund ein bisschen zu trainieren. Das ist sehr angenehm, man bekommt den Kopf frei und hat Zeit für sich.
In der Schule läuft es auch. Nach ein paar Probetagen spreche ich in der Schule so gut es geht nur Ungarisch und seit drei Tagen auch ein bisschen mehr mit meiner Familie. Ich bin sehr motiviert und mache auch Fortschritte, die aber aus objektiver Sicht nicht sehr groß sind. Meine Klassenkameraden sind wirklich sehr nett zu mir. Sie binden mich ehrlich ein. Dafür bin ich sehr dankbar. 

!Breaking news!
Der Diabelli ist erfolgreich in Schule und Familie weitergetragen und findet groooooßen Anklang.
In der Schule habe ich viel Spaß. Es gibt wöchentlich einen Brettspielnachmittag, an dem ich sehr gerne teilnehme. Es ist sehr unterhaltsam mit den anderen Schülern zu spielen und hilft auch der Sprache. Ich kann jetzt z.B. Bohnanza auch auf Ungarisch spielen. Meine Klassenkameraden stehen mir auch beim Sprache-Lernen bei. Sie haben immer ein offenes Ohr für meine teils wirren Sätze und motivieren mich, mehr zu lernen. Ich habe nun auch einen "Language-Buddy". Mit ihm unterhalte ich mich nach einem Schultag ein bisschen. Unter sich ist man freier im Ausdruck. Außerdem habe ich in der Schule regelmäßig privaten Ungarischunterricht. Mit dem Lehrer bearbeite ich mein Lernbuch, spiele Memory oder gehe in ein Café und esse typisch ungarische Süßspeisen. Das macht großen Spaß.
Mein Alltag ist ziemlich prall gefüllt. Ich komme ca. um vier Uhr von der Schule nach Hause. Nach dem "Mittagessen" laufe ich eine halbe/dreiviertel Stunde, spiele anschließend Klavier (1h-1,5h), mache meine Hausaufgaben und Pflichten (Chor, Ungarisch lernen...)(1h). Dann ist es ca. 19:00 Uhr und es gibt Abendessen. Da dies unter der Woche die einzige gemeinsame Mahlzeit ist, zieht sich dieses manchmal (bis 45 min). Nach dem Essen bleibt noch eine halbe Stunde mit der Familie, bevor die Kinder um acht langsam ins Bett gehen. Ab dann habe ich eigentlich nichts mehr zu tun. Ich schreibe dann z.B. diesen Blog oder gehe einfach auch ins Bett, muss ja um 5:50 aufstehen... Diese Art von Alltag ist seeehhr anstrengend, wenn man bedenkt, dass jede Aktivität nur mit hoher Konzentration bewältigt werden kann.
Es gibt aber auch Ereignisse die den Alltag ein bisschen aufregender machen:
z.B. hat Rowan Atkinson (Mr. Bean) direkt neben meiner Schule Teile eines Films gedreht, die ganze Klasse ist in Jubel ausgebrochen.
Vor zwei Wochen konnte ich mit der Familie nach der Schule den Arbeitsplatz von Gyuri (Ericcsson) besichtigen. Ein großer Tag der offenen Tür fand statt. Es war höchst beeindruckend, z.B. wurde ein Computerspiel vorgestellt, das durch die eigenen Gehirnwellen gesteuert wurde.
Ich kann mich auch an einen Theaterbesuch mit meiner Klasse erinnern ("West side story"). Das war ein tolles und emotionales Erlebnis.
Natürlich habe ich mich wieder mit den anderen ATS getroffen. Wir waren auf dem Kürtőskalács-Festival (=Baumstriezel) und haben riesige Exemplare gekauft, die unglaublich lecker (und teuer) waren (->Bilder in der Dropbox). Mit ihnen war ich auch in dem Film "Everest" (JA, auf Ungarisch!), den ich insbesondere in 3D empfehlen kann.
Mit meiner Gastfamilie war ich an einem Wochenende auf der Donau Kajakfahren. Ich saß  mit Damján in einem Boot. Leider war es kaputt, sodass wir nur Zick-zack fahren konnten. Dies führte zu einer leicht (naja,eher mehr als leicht ;) agressiven Stimmung zwischen uns. Nachdem wir unsere tropfnassen Kleider gewechselt hatten, haben wir noch eine Schiffsmühle in der Nähe angeschaut, sehr interessant und eindrücklich!
Einen ungarischen Volkstanz habe ich auch ausprobieren können. Er war ziemlich schwer, da er aus vielen Sprungfiguren und Klatschen besteht (erinnert ein bisschen an Schuhplatterln). Die (Live-)Musik trug zu einer heiteren Stimmung bei.
Insgesamt bin ich mit diesem Monat zufrieden, für mich könnte es noch ein bisschen mehr Erlebnis sein, das ist zeitlich aber nicht möglich. Trotzdem fühle ich mich hier sehr wohl. Das heisst zwar nicht, dass ich auch negative Erlebnisse hatte, aber geanu diese Mischung aus positiv und negativ macht es eben so spannend!



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