Was ist passiert?

Sziasztok!
Ich verbringe mit der Organisation YFU (Youth For Understanding) ein Jahr in Ungarn, genauer in Pilisborosjenő nahe Budapest.
Da ich so viele fantastische Sachen erlebe, habe ich beschlossen euch daran teilhaben zu lassen.
Viel Spaß!

Ihr könnt auch per Mail mit mir in Kontakt treten!
(Das "E-" habe ich bewusst weggelassen ;)
Thomas.Degkwitz@gmx.de

Montag, 1. Februar 2016

Fasching - ein Lebenszeichen von mir :D

Da bin ich mal wieder...
Habe mir eine kleine Pause gegönnt. Da ich jetzt Ski-Ferien habe, bleibt mir Zeit zum schreiben.
Wenn ich meinen letzten Eintrag so durchgehe, kann ich sagen, es ist wieder extrem viel passiert und ich kann nur Ausschnitte davon erzählen.

Anfang Dezember habe ich mit meiner Familie das Haus für den Advent und die Weihnachtszeit geschmückt und aufgeräumt. Da ich in einem Holzhaus wohne, sehen Tannenäste darin fantastisch aus. Außerdem hatten wir zwei Strohsterngirlanden (die deutschen zusammengestzten Namenwörter sind eine echte Faszination! :) quer durch das ganze Wohnzimmer. Wärend der Adventszeit hatte bekamen meine Gastgeschwister und ich täglich kleine Geschenke, Gutscheine oder Süßigkeiten. Ich bekam sogar von dem, aus Deutschland geschickten zusätzlich noch Anderes. Der Adventskalender der aus kleinen Mützchen bestand hängt immer noch in meinem Zimmer, er ist wirklich schnuckelig :)
Am letzten Schultag gab es eine Weihnachtsfeier mit meiner Klasse. Wir beschenkten uns gegenseitig nach dem Wichtel-Prinzip, aßen viel... eine super Feier! Am Nachmittag sang der Jungschor bei einem anglikanischen Carol service. Diese Art des Gottesdienstes imponierte mir, ich kann sie wirklich empfehlen. Wir sangen viele fantastische Weihnachtslieder auf Englisch, die Stimmung war super, der Chor auch. Bei "O come all ye faithful" hatee ich einen der bisher intensivsten Chormomente meiner "Karriere" Die ganze Kirche schmetterte, der Chor, mit seinen ausgebildeten Männerstimmen ebenfalls, der ganze Raum bebte!
Kurz vor Weihnachten bin ich dann, zusammen mit der Familie nach Serbien zur Oma gefahren. Sie spricht Deutsch, weil sie für eine Längere Zeit in Baden-Württemberg wohnte. An der Grenze mussten wir mehrere Stunden warten, Ich habe mir DEN Grenzzaun angeschaut der ja in so vielen Zeitungen zu sehen war. In Serbien schauten wir an einem Tag die Stadt Novi Sad an, sonst ließen wir uns es gut gehen. Da die Oma liebend gerne deutsches Fernshen schaut, habe ich dann die Sendung "Weihnachten bei uns" mit ihr angeschaut. Irgendwie bereue ich es nicht keinen Fernseher zu haben. Weder in Deutschland, noch in Ungarn...

Weihnachten wird in Ungarn im Grunde genommen wie in Deutschland gefeiert. Wir feierten es nach der Tradition der Familie meiner Gastmutter. Am 24. wird gegessen und gesungen, am 25. morgens beschert und danach in die Kirche. Das war für mich ein bisschen schwierig, jeder hat ja seine Traditionen an Weihnachten und wenn du dann mit einer ganz anderen konfrontiert wirst, dann braucht das viel Toleranz und Akzeptanz. Die Tradition meiner Gastmutter ist in keinem Fall besser oder schlechter als die, von meiner Familie in Deutschland. Es ist nur ein Gefühl, dass etwas fehlt, da ich meine Tradition nun mal soooo gewöhnt bin. Ich muss ehrlich zugeben, dass mein Weihnachten eine schwierige Zeit war, doch das gehört dazu.
Zwischen den Jahren (Grüße an Mama) fuhr ich mit einigen anderen ATS nocheinmal nach Szeged. Wir sind an einem Tag insgesamt 15km gelaufen, da die Tramtickets so teuer waren. Dort ereignete sich ein lustiger Zufall. Wir gingen an einem Abend zusammen ins Kino ("Bridge of Spies-Der Unterhändler). als der Film (auf Ungarisch mit vielen Deutschen Ausschnitten, er spielt im geteilten Berlin) zu Ende war trafen wir zufällig die Gastfamilie des Austauschschülers aus Szeged. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir ins gleiche Kino, in den gleichen Film zur gleichen Zeit gehen war sehr gering. Am 31.12 fuhren wir dann zurück nach BP, bereichert von vielen tiefgehenden Gesprächen und Erfahrungen.
Sylvester war auch anders. Am Abend kam ich nach Hause, wir aßen zu Abend, dann sahen wir Filme. Um 12 Uhr gingen wir ans Fenster. Ich erwartete, wie in Deutschland ein Feuerwerk, doch in Pilisborosjenő gab es vielleicht drei Haushalte mit Feuerwerk. In Budapest dagegen ging die Post ab. Für mich war das allerdings kein großes Problem, da ich kein Riesenfan von den ganzen Raketen bin.
Die Schule fing wieder an. Mitte Januar trafen sich die ATS zur "Mid-year-orientation". Wir reflektiereten das vergangene halbe Jahr, setzten uns neue Ziele (ich habe meine vom Anfang des Jahres wirklich ein bisschen aus den Augen verloren), planten den Ablauf des kommenden halben Jahres... Eine super Zeit mit, für mich, vielen wichtigen Erkenntnissen. So ist mir z.B. aufgefallen, dass ich in der Zeit vor der Orientation mich nur noch in meiner Komfortzone aufhielt. Ich machte nichts, was mir großartige Mühe abverlangte, lies das Ganze ein bisschen laufen, hoffte, dass sich alles irgendwie von selbst ergibt. Ich bin der Überzeugung, dass man nur durch Schritte nach vorne Ziele erreichen kann, nur durch Mühen am Ende Erfolg hat. Wenn ich allerdings stehen bleibe, verpasse ich Chancen, vergebe ich Möglichkeiten, und werde damit nicht glücklicher. Seitdem versuche ich mir Etappen zu setzen, Pläne zu schmieden, zu kommunizieren, auf Leute und Probleme zuzugehen und sie anzusprechen. Und tatsächlich: Abgesehen von einer abartig nervenden Erkältung habe ich Etappen erreicht, bin frisch motiviert...
Vor ein paar Tagen war in der Schule dann Fasching. Im Gegensatz zu Deutschland verkleideten sich auch die höheren Klassenstufen, was mir sehr gefiel. Die Schulfamilie wird dort echt vorgelebt. Die Klasse, in die ich gehe, hat für viele Kostüme Preise bekomen. Diese bestanden aus Kuchen und Schokolade, was einem hungrigen Jungen seeeehr entgegenkommt.
Um es auf den Punkt zu bringen. Nach einem Durchhänger im Dezember geht es wieder bergauf.

Schönen Restwinter,

Thomas

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